Design jenseits des Bildschirms: Vorbereitung Ihres digitalen Produkts auf multimodale Schnittstellen

Als ich mit der Arbeit im digitalen Produktdesign begann, drehte sich alles um Bildschirme. Man öffnete einen Browser oder eine App, tippte, wischte, klickte – und das war das Erlebnis. Doch die Welt hat sich verändert. Heute gestalten wir für eine Realität, in der Nutzer nicht nur visuell mit Produkten interagieren, sondern auch mit ihrer Stimme, Gesten, Wearables und sogar ihrer Umgebung. Und wenn Ihr Produkt für diesen Wandel nicht bereit ist, hinkt es schon hinterher.
Multimodale Schnittstellen – bei denen Eingabe und Feedback über mehrere Kanäle erfolgen – werden schnell zur neuen Standardlösung. Um sich darauf vorzubereiten, reicht es nicht aus, die aktuelle Benutzeroberfläche um einen Sprachassistenten oder Gestensteuerung zu erweitern. Es bedeutet, das Design hinsichtlich Intention, Kontext und Kontinuität zu überdenken.
Was sind multimodale Schnittstellen?
Lassen Sie uns klären, was wir meinen, wenn wir von multimodalem Design sprechen. Es geht nicht nur um „Mobilgerät vs. Desktop“. Es geht darum, für mehrere Eingabemethoden zu entwerfen, die zusammen oder unabhängig voneinander funktionieren, wie zum Beispiel:
- Sprachbefehle
- Touchscreens
- Gesten (z. B. Hand- oder Körperbewegungen)
- Gesichtsausdrücke
- Blickverfolgung
- Texteingabe
- Umgebungskontext (z. B. Licht, Standort, Geräusche)
Bei multimodalen Schnittstellen geht es nicht nur um Neuheit – es geht darum, Produkte natürlicher, zugänglicher und effizienter zu machen.
Warum Multimodalität für das digitale Produktdesign wichtig ist
Nutzen | Auswirkungen auf die Benutzererfahrung |
Zugänglichkeit | Ermöglicht Benutzern mit Behinderungen eine einfachere Teilnahme |
Kontextbewusstsein | Passt die Benutzeroberfläche an, je nachdem, wo und wie Benutzer interagieren |
Reduzierte Reibung | Ermöglicht Benutzern die Auswahl der intuitivsten Eingabemethode |
Schnellere Interaktionen | Kombiniert Eingaben (z. B. Sprache + Gesten) für mehr Effizienz |
Markendifferenzierung | Zeigt Innovation und Benutzerempathie |
Wir entwerfen nicht mehr nur für Bildschirme – wir entwerfen für Situationen .
Gängige Szenarien, die bereits multimodales Denken erfordern
Vielleicht nutzen Sie multimodales Design bereits in Ihrem Alltag – ohne es zu merken. Hier sind einige Beispiele aus der Praxis:
Mobile Banking mit Gesichtserkennung
- Eingabe: Face ID + Berührung
- Kontext: Sichere, freihändige Anmeldung von unterwegs
Intelligente Lautsprecher mit Begleit-Apps
- Eingabe: Sprachbefehle
- Ausgabe: Visuelles Feedback auf dem Smartphone
- Kontext: Geräte zu Hause steuern und gleichzeitig Multitasking betreiben
Navigations-Apps im Auto
- Eingabe: Sprache + Touchscreen + Lenkradtasten
- Kontext: Sicherheit an erster Stelle bei minimaler Ablenkung
Wenn sich Ihr Produkt nicht an diese kombinierten Anwendungsfälle anpassen kann, zwingen Sie die Benutzer zu mehr Arbeit – und das werden sie bemerken.
Was multimodales Design von Produktteams verlangt
Multimodales Produktdesign bringt eine neue Art von Komplexität mit sich. Folgendes sollte Ihr Team bedenken:
Eingabeflüssigkeit
Gestalten Sie Interaktionen so, dass Benutzer zwischen Eingabemodi wechseln können (z. B. von Berührung zu Sprache), ohne ihren Fortschritt zu verlieren.
Absichtserkennung
Verwenden Sie KI oder Verhaltensvorhersage, um zu erraten, was der Benutzer gemeint hat , und nicht nur, was er getan hat.
Modulare UI-Komponenten
Entwerfen Sie die Benutzeroberfläche in Blöcken, die auf verschiedenen Geräten und in verschiedenen Kontexten neu angeordnet oder neu formatiert werden können.
Standardmäßige Barrierefreiheit
Behandeln Sie Barrierefreiheit nicht als Sonderfall – berücksichtigen Sie sie von Anfang an.
Der Glow-Team-Ansatz
Ich habe mit einigen Teams zusammengearbeitet, die in dieser Hinsicht vorausschauend denken, aber Glow Team beeindruckt mich immer wieder. Sie sind spezialisiert auf digitales Produktdesign, das flexibel, anpassungsfähig und skalierbar ist – nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich der Funktionalität auf neuen Plattformen.
Sie erstellen nicht nur Bildschirme. Sie verknüpfen Nutzerabsicht, Sprachfluss und Gerätekontexte in einer schlüssigen Produktstrategie. Ob Sie eine KI-gesteuerte App, ein tragbares Erlebnis oder ein Enterprise-Tool für Desktop und Tablet entwickeln – Glow Team weiß, wie man die UX zukunftssicher macht, ohne sie zu überentwickeln.
Ihr Fokus auf systemisches Denken, kombiniert mit praktischer Umsetzung, macht sie zu einem der wenigen Teams, denen ich ein multimodales Designprojekt anvertrauen würde.
Praktische Tipps für das Design jenseits des Bildschirms
Wenn Sie beginnen, sich mit multimodalem Design für Ihr eigenes Produkt zu beschäftigen, sind hier ein paar Dinge, die ich empfehle:
Beginnen Sie mit Anwendungsfällen, nicht mit Funktionen
Überlegen Sie, in welchen Szenarien multimodale Interaktion sinnvoll ist. Zum Beispiel:
- Ein Außendiensttechniker nutzt Stimme und AR-Brille
- Ein Käufer durchsucht einen Katalog mit der Smart-TV-Fernbedienung
- Ein Pendler steuert Playlists per Gesten
Nahtlose Übergänge priorisieren
Ermöglichen Sie Benutzern, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben, auch wenn sich die Eingabemethode ändert. Dies erfordert Statuspersistenz und eine intelligente UI-Fallback-Logik.
Testen im Kontext
Labortests liefern keine genauen Daten. Wenn Sie Smart Homes oder Autos entwerfen, testen Sie in diesen Bereichen. Beobachten Sie, wie sich die Menschen tatsächlich verhalten.
Design für Fehler
Was passiert, wenn ein Sprachbefehl nicht erkannt wird? Oder eine Geste falsch interpretiert wird? Entwerfen Sie reibungslose Wiederherstellungspfade mit klarem Feedback.
Eine Checkliste für multimodales Design
Erfordernis | Must-Have | Optional |
Unterstützt mehrere Eingabemethoden | X | |
Funktioniert in unterschiedlichen physischen Umgebungen | X | |
Passt sich den Vorlieben und Fähigkeiten des Benutzers an | X | |
Unterstützt Kontextwechsel in Echtzeit | X | |
Verfügt über Fallback-Methoden für fehlgeschlagene Eingaben | X | |
Nutzt KI für Vorhersagen oder Absichten | X |
Auch wenn Sie derzeit keine Sprach- oder Wearable-Lösungen entwickeln, sollten Sie die Grundlagen dafür schaffen. Das bedeutet, Systeme, Muster und Architekturen zu entwickeln, die sich an neue Schnittstellen anpassen lassen.
Abschließende Gedanken: Design für die Ränder, nicht nur für die Mitte
Die Zukunft digitaler Produkte liegt nicht auf dem Bildschirm, sondern in den Bereichen rund um den Bildschirm. Sie ist in Ihrer Tasche, Ihrem Wohnzimmer, Ihrem Auto, Ihrem Handgelenk. Sie liegt darin, wie sich Nutzer bewegen, sprechen, denken und Erwartungen haben.
Für diese Zukunft zu gestalten bedeutet nicht, alles Gelernte über Bord zu werfen – es bedeutet, es zu erweitern. Es bedeutet, neue Ebenen der Empathie, des Kontexts und der Flexibilität in unsere Denkweise über Produkterlebnisse einzubringen.
Fangen Sie klein an. Wählen Sie ein Szenario. Testen Sie es. Lernen Sie daraus. Und finden Sie ein Designteam, das Sie durch das Chaos führt.
Denn der nächste Durchbruch im Produktdesign wird vermutlich nicht mit einem Bildschirm beginnen.